Webinar: KI in der IR - Game Changer oder Challenger der Finanzkommmunikation?
Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, viele Bereiche zu revolutionieren –einschließlich der Investor Relations (IR). Wir können davon ausgehen, dass sie dieArt und Weise, wie Unternehmen mit Investor*innen und anderen Stakeholdernkommunizieren und interagieren, stark verändern wird. Das enorme Tempo, mit derdie technologische Entwicklung voranschreitet und neue Sphären durchdringt, zwingtauch IR-Verantwortliche, sich mit KI frühzeitig auseinanderzusetzen.
Der Masterstudiengang Digital Business Communications der FH St. Pölten hatdaher in Kooperation mit junicorn consulting eine Studie zum Einsatz von KünstlicherIntelligenz in Investor Relations in börsennotierten Unternehmen im DACH-Raumdurchgeführt.
Die quantitative Befragung von 86 IR-Professionals beleuchtet:
• in welchem Ausmaß und für welche Aufgaben KI in Investor Relations derzeiteingesetzt wird,
• welche KI-Tools genutzt, aber auch nicht genutzt werden,
• wie es um das KI-Wissen der IR-Professionals steht,
• welche Vorteile, aber auch Herausforderungen und Risiken, sich bei derAnwendung von KI in Investor Relations ergeben,
• und schlussendlich, wie IR-Professionals die künftige Rolle der KI für ihreArbeit einschätzen und bei welchen IR-Tätigkeiten sie sich den Einsatz von KIvorstellen können.
Zur Studie
Im Rahmen der quantitativen Studie wurden IR-Verantwortliche (44 % Head of IR, 39% Senior IR-Manager*innen) börsennotierter Unternehmen im DACH-Raum zumThema KI in der IR befragt. Das Sample umfasst 253 Unternehmen, die in denIndizes DAX (40), MDAX (50), SDAX (70), SMI Expanded (50) und dem PrimeMarket der Wiener Börse (43) vertreten sind.
An der Online-Befragung nahmen 86 IR-Manager*innen (Rücklauf 34 %) ausDeutschland (60 %), Österreich (36 %) und der Schweiz (4 %) teil. Vertreten warenvor allem Large Caps (38 %), Mid Caps (48 %), aber auch Small, Micro und NanoCaps (14 %). Mit der Ausnahme der Medienbranche werden in den Ergebnissen alleSektoren repräsentiert.
Zwischen Skepsis und Pioniergeist
Die Ergebnisse zeichnen ein Bild von Zurückhaltung, aber auch Neugier: während 34% der befragten IR-Professionals in künstlicher Intelligenz noch keine unmittelbareRelevanz für ihre Arbeit, erkunden bereits 51 % experimentierfreudig dieMöglichkeiten von KI-Tools und weitere 13 % planen zumindest, KI einzusetzen. Einkontroverser Befund, der sich wohl auch mit dem aktuellen Wissensstand zur KI derIR-Manager*innen erklären lässt: 59 % schätzen ihr eigenes KI-Wissen selbstkritischals mangelhaft bzw. stark ausbaufähig ein.
KI als kreativer Partner in der IR
KI wird in Investor Relations hauptsächlich bei Übersetzungen von Texten, zurTextbearbeitung, Ideengenerierung und Recherche eingesetzt. Entsprechend sinddie am häufigsten genutzten KI-Tools Deepl (44 %) und ChatGPT (22 %), mit Deeplals klarem Favoriten für Übersetzungsaufgaben. IR-Verantwortliche nutzeneinstweilen nur ein paar wenige KI-Tools – von den 16 abgefragten Anwendungenkommen in Investor Relations nur 6 zum Einsatz. Viele der KI-Tools, die in anderenBereichen durchaus schon verwendet werden, wie DALL-E, Midjourney oder JasperAI, sind in Investor Relations noch kein Thema.

Potenzial noch nicht ausgeschöpft
Doch IR-Professionals zeigen sich gegenüber dem Potenzial der KI aufgeschlossen.KI-Einsatz können sie sich vor allem in der Content Creation für Geschäfts- undNachhaltigkeitsberichte (63 %), IR-Präsentationen (63 %), die IR-Website (53 %)oder Social Media (45 %) vorstellen. Auch die Vorstellung, KI für Newsletter (41 %)und E-Mails (34 %) zu nutzen, findet unter IR-Professionals Anklang. Obwohl KIChatbots in Investor Relations noch eher Neuland sind, sehen 24% der IRManager*innen darin eine vielversprechende Chance.
Diese Begeisterung fußt auf den überzeugenden Vorteilen der KI: Zeitersparnis (85% Zustimmung) und Effizienzsteigerung (84 % Zustimmung) stehen dabei imVordergrund. Indem lästige Routineaufgaben wegfallen, können sich IR-Manager*innen auf strategische Aufgaben konzentrieren, was nicht nur zu einerKostenreduktion führt, sondern auch die Arbeitsqualität verbessert.
Mit der KI kommen auch Challenges auf die IR zu
Die vielversprechende Rolle von KI in Investor Relations geht aber auch mitHerausforderungen einher, darunter Datensicherheit und Datentransparenz (78 %Zustimmung), Cybersecurity-Risiken (59 %), fehlendes Mitarbeiter-Know-how (50 %),aber auch die Einhaltung IR-spezifischer rechtlicher Anforderungen. Die erfolgreicheIntegration von KI in Investor Relations erfordert daher nicht nur Chancenerkennung,sondern auch strategische Planung und Sicherheitsmaßnahmen.
Eine Zukunft voller Möglichkeiten
Unsere Studie spiegelt nicht nur den aktuellen Stand der KI-Nutzung in InvestorRelations wider, sondern zeichnet auch die Konturen einer Zukunft, in der KI eineSchlüsselrolle in der IR-Kommunikation und Interaktion mit Investor*innen undanderen Stakeholdern spielen könnte. Ein Zukunftsbild, das sowohlHerausforderungen als auch unermessliche Möglichkeiten birgt, und ein klares Signalsendet: Die Zeit, die KI in der IR ernst zu nehmen, ist jetzt!
JUST KI IT!
Darunter Chat GPT Beispiel-Video
Für blauen Kasten:Projektleitung:
FH-Prof. Mag. Kovarova-Simecek Monika
Studierende:
Katja Haunold
Leon Hollogschwandtner
Hanna Nemeth
Iman Suleymanova
Yasemin Winter
Ida Wührer
Partner*innen:
Julia Stoetzel
(junicorn consulting)
Laufzeit:
23.09.2023 – 23.03.2024
Kategorie:
Studierenden-Projekt
Projektstatus:
abgeschlossen
Weiterführende Links:Wenn Sie den Talk mit unseren Gästen versäumt haben, können Sie hier dieInterviews mit unseren Expert*innen zu nachlesen.
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